Die Rolle eines Logopäd:in ist ein bundesweit regulierter Ausbildungsberuf, der sich auf die Diagnose und Behandlung von Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen bei Patienten aller Altersgruppen konzentriert. Die dreijährige Ausbildung umfasst theoretischen Unterricht an Berufsfachschulen sowie praktische Erfahrungen in logopädischen Praxen, Rehabilitationszentren oder Krankenhäusern. Um erfolgreich als Logopäde zu arbeiten, sind neben der fachlichen Kompetenz auch soziale Fähigkeiten erforderlich. Als Logopäde hat man vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten, darunter Krankenhäuser, logopädische Praxen, verschiedene klinische Einrichtungen, Grundschulen oder Kindergärten.
Dieser Beruf passt zu dir wenn du folgende Interessen hast
-
Einfühlungsvermögen und Kontaktbereitschaft, um Patienten einfühlsam und professionell zu betreuen.
-
Interesse an der Erforschung von Sprachstörungen und den verschiedenen Methoden zur Diagnose und Therapie.
-
Organisiertes und strukturiertes Arbeiten, um Therapiepläne effektiv zu gestalten und umzusetzen.
Kernaufgabengebiete und Themen
Während der Ausbildung lernen die Auszubildenden beispielsweise den Aufbau der Sprech- und Stimmorgane, verschiedene Erkrankungen und Störungen des Hörorgans, der Nase, des Rachens, des Kehlkopfes sowie der unteren Luftwege und deren Ursachen. Sie erheben logopädische Anamnesen und Befunde, planen und führen entsprechende Therapien durch und behandeln auch Patienten nach Kehlkopfoperationen. Des Weiteren lernen sie den Aufbau der Kauorgane und die Anwendung kieferorthopädischer Maßnahmen sowie das Prüfen des Hörvermögens von Kindern und Erwachsenen. Während der praktischen Ausbildung vertiefen und wenden sie die erworbenen Kenntnisse unter anderem in Logopädie, Phoniatrie, Audiologie und Psychologie an.
Die Ausbildung dauert insgesamt 3 Jahre, wobei Verkürzungsmöglichkeiten je nach Bildungsgang bestehen können.
Vorkenntnisse
Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung. Für den Zugang zur Ausbildung wird darüber hinaus z.B. ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung, ein phoniatrisches bzw. audiologisches Gutachten, ein HNO-Test, ein erweitertes Führungszeugnis und ggf. ein Mindestalter von 16 Jahren verlangt.
Soft und Hard Skills
Soft Skills:
- Pädagogische Fähigkeiten und Kommunikationsfähigkeit
- Einfühlungsvermögen und Kontaktbereitschaft
- Durchhaltevermögen und psychische Stabilität
Hard Skills:
- Kenntnisse in Biologie und Anatomie
- Gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Artikulation
- Fachkenntnisse in logopädischen Therapiemethoden
Typische Berufsfelder und Tätigkeiten
Nach der Ausbildung können Logopäd:innen in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig sein, z.B. in Krankenhäusern und Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen, Logopädie-Praxen oder psychologischen Praxen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich durch Zusatzqualifikationen weiterzubilden und beispielsweise eine Logopädie-Praxis zu eröffnen oder ein Therapieteam in einer entsprechenden Rehabilitationseinrichtung zu leiten.
-
Krankenhäuser/Kliniken: Logopädische Therapie im stationären Bereich
-
Rehabilitationseinrichtungen: Mitarbeit in einem interdisziplinären Therapeutenteam
-
Logopädie-Praxis: Selbstständige oder angestellte Durchführung von logopädischen Therapien
Aufgaben im Berufsalltag
Die täglichen Aufgaben umfassen die Erhebung von logopädischen Anamnesen und Befunden, das Planen und Durchführen von individuellen Therapien, das Anleiten und Motivieren der Patienten bei den Übungen sowie das Beraten von Patienten und deren Angehörigen.