Möchte ein Betrieb Lehrlinge ausbilden, muss er mindestens einen Mitarbeiter beschäftigen, der den Ausbilderschein besitzt. Wer nach der Schule auf der Suche nach einer spannenden Herausforderung ist, kann mit dem so genannten AdA-Schein die Arbeitnehmer von morgen coachen. Abgesehen von einem abwechslungsreichen Berufsalltag erwartet dich mit dem Ausbilderschein eine Beschäftigung als Führungsperson. Wir zeigen dir, wie du zum Ausbilderschein kommst.
Welche Voraussetzungen du mitbringen musst
Geht es um
die beliebtesten Studienfächer, hat Betriebswirtschaftslehre die Nase ganz weit vorne. Kein Wunder, hat man doch
vielfältige Möglichkeiten nach dem BWL-Studium. Eine davon könnte es sein, den Ausbilderschein zu machen. Zwar braucht man für diesen weder ein abgeschlossenes Studium noch eine Ausbildung – beides könnte jedoch von Vorteil sein. Schließlich solltest du ein breites Wissen in dem Bereich haben, in welchem du später Azubis ausbilden möchtest.
Prinzipiell gilt, dass jeder den
AdA Schein machen kann. Ein Blick in die Ausbildereignungsverordnung (AEVO) verrät, dass nur Personen ausbilden dürfen, welche die persönlichen und fachlichen Eignungsanforderungen erfüllen. Konkret bedeutet das:
- Du musst persönlich geeignet sein
Persönlich ungeeignet sind nach §29 des Berufsbildungsgesetzes alldiejenigen, die keine Kinder und Jugendlichen beschäftigen dürfen (zum Beispiel weil sie gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben oder aufgrund einer Straftat zu einer mindestens zweijährigen Haftstrafe verurteilt wurden)
- Du musst fachlich geeignet sein
Sobald du mit dem Ausbilderschein in der Tasche als Ausbilder tätig sein möchtest, musst du deine fachlichen Kompetenzen nachweisen, etwa mit einem abgeschlossenen Studium, Fortbildungen, Weiterbildungen und Seminaren oder einer langjährigen Berufserfahrung
- Du solltest einige persönliche Eigenschaften mitbringen
Geduld, das Ausstrahlen von Ruhe, ein authentisches und überzeugendes Auftreten sowie die Fähigkeit, auch schwierige Prozesse einfach erklären zu können sind wichtige persönliche Eigenschaften, die jeder zukünftige Ausbilder mitbringen sollte
So kommst du an den Ausbilderschein
Mittlerweile gibt es mehrere Möglichkeiten, an den begehrten AdA-Schein zu gelangen. Beispielsweise kannst du den
Ausbilderschein online machen beziehungsweise dich mit einem Online-Kurs auf die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK) vorbereiten. Solche Vorbereitungskurse werden von privaten Bildungsträgern angeboten, aber auch von den IHKs und HWKs. Eine Verpflichtung zur Teilnahme an einem solchen Kurs gibt es nicht. Du kannst dir das benötigte Wissen auch autodidaktisch beibringen. Ein Vorbereitungskurs hat natürlich den Vorteil, dass alle relevanten Informationen zur Sprache kommen und deine Chancen, die Prüfung zu bestehen, deutlich höher sind. Die eigentliche Prüfung umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Dabei werden die Kenntnisse in folgenden vier Handlungsfeldern überprüft:
1. Prüfung der Ausbildungsvoraussetzungen und Planung der Ausbildung
2. Vorbereitung der Ausbildung und Mitwirkung bei der Einstellung der Azubis
3. Durchführung der Ausbildung
4. Abschließen der Ausbildung
Beim praktischen Teil musst du eine Präsentation ablegen und dich einem Fachgespräch stellen.
Wie viel kostet der AdA-Schein?
Die Prüfungskosten für den Ausbilderschein liegen je nach Industrie- und Handelskammer zwischen knapp 80 bis 200 Euro. Muss die Prüfung wiederholt werden, sind Zusatzkosten von ca. 50 bis 100 Euro fällig. Hinzu kommen noch die Kosten für Lehrgangsmaterialien und Hilfsmittel als auch die Kosten für den Vorbereitungskurs.