Vor dem ersten Vorstellungsgespräch für ein Praktikum oder einen
Nebenjob packt viele Schüler das Lampenfieber. Wie sollen sie auftreten?
Welche
Mimik und Gestik
wirkt selbstbewusst und trotzdem bescheiden? Wann ist die Frage nach dem Gehalt
angebracht? Doch bevor überhaupt die Einladung zu einem
Bewerbungsgespräch kommt, müssen die Bewerbungsunterlagen
vollständig sein. Zu diesen gehört neben dem Anschreiben der
Lebenslauf. Aber wie schreibt man den eigentlich?
Wie schreibt man als Schüler einen guten Lebenslauf?
Für einen potenziellen neuen Arbeitgeber ist der Lebenslauf eines
Kandidaten ein wichtiger Hinweis auf die Fähigkeiten und Eigenschaften der
jeweiligen Person. Es handelt sich um eine Art
„erster Eindruck“ in Papierform. Da dieser sich
bekanntlich nicht wiederholen lässt, sollten Schüler beim Erstellen
ihres Lebenslaufs große Sorgfalt walten lassen.
Aber Moment – ein
Lebenslauf als Schüler? Wozu ist der denn gut? In der Schule wird der Schülerlebenslauf
höchstens als Hausaufgabe im Deutschunterricht wichtig. Doch wer sich ab
Klasse 8 oder 9 für ein Schülerpraktikum bewirbt, schreibt die
favorisierten Unternehmen und Betriebe ähnlich wie ein klassischer Bewerber
mit einem Bewerbungsschreiben an. Ebenso kann ein Lebenslauf gefragt sein, wenn
es darum geht, sich ein Vorstellungsgespräch für
einen Nebenjob
zu sichern.
Klassischerweise wird der Schülerlebenslauf in tabellarischer Form
geschrieben. Nur für Arbeitgeber, die ausdrücklich die
ausführliche Variante wünschen, sollte zusätzlich ein
ausformulierter Lebenslauf geschrieben werden. Er ist umfassender und dadurch
auch etwas unübersichtlicher als die Tabellenform. Diese stellt den
bisherigen Lebenslauf des Erstellers in kurzen Stichpunkten dar und lässt
sich meist schnell vom Leser erfassen.
Früher wurden Lebensläufe noch handschriftlich verfasst. Im
Computerzeitalter sollten jedoch Texterstellungsprogramme zum Schreiben genutzt
werden. Bevor es jedoch mit dem Tippen losgeht, muss der Aufbau des
Schülerlebenslaufs stimmen. Dabei gilt es, auf folgende Punkte zu achten:
-
Tabellenform: Obwohl es sich um einen tabellarischen
Lebenslauf handelt, sollte keine sichtbare Tabelle auf den
Bewerbungsunterlagen prangen. Vielmehr geht es darum, Zeitangaben auf einer
Blattseite zu notieren und die dazugehörigen Stichpunkte auf der
anderen.
-
Abschnitte: Damit der Leser die Übersicht über
den Schülerlebenslauf behält, sollte dieser in deutlich
voneinander getrennte Abschnitte und Stationen eingeteilt werden. Sinnvoll
sind gesonderte Überschriften, um einzelnen Punkte zu trennen.
-
Reihenfolge: Ob der Lebenslauf chronologisch vorwärts
oder rückwärts erstellt wird, können Schüler selbst
entscheiden. Bei der ersten Variante beginnen sie mit den am längsten
zurückliegenden Ereignissen und arbeiten sich zu den aktuellen vor. Der
Leser muss also erst den gesamten Schülerlebenslauf lesen, um „up
to date“ zu sein. Diese Zeit lässt sich mit einem Lebenslauf in
umgekehrt chronologischer Form sparen. Hier wird zuerst der aktuelle Stand
notiert, danach folgen die zurückliegenden Stationen der bisherigen
Schülerkarriere.
-
Länge: Damit der Lebenslauf übersichtlich wirkt,
sollte er auf eine A4-Seite passen. Bei Formatierung und
Schriftgröße ist darauf zu achten, dass Stichpunkte nicht
gequetscht oder zu weit auseinandergezogen wirken.
Damit das Motto „kurz und knackig“ erfüllt werden kann, wird
übrigens im tabellarischen Lebenslauf auf ganze Sätze verzichtet. Alle
Informationen werden als
kurze und dennoch sinnvolle Stichpunkte zusammengefasst.
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Das erste Mal einen Lebenslauf zu schreiben, kann Schüler vor
große Herausforderungen stellen.
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Welche Informationen gehören in einen Schülerlebenslauf?
Wer als Schüler einen Lebenslauf schreiben möchte, sollte sich vorher
die Frage stellen, welche Informationen für den Leser interessant sind.
Für einen potenziellen Arbeitgeber spielen zwei Faktoren eine Rolle: Wer
bewirbt sich da und warum passt derjenige zum Unternehmen?
Daher sollte der Schülerlebenslauf neben den persönlichen Angaben auch
ein wenig über Interessen und Fähigkeiten der Bewerber verraten. Zu
den Basisangaben in einem Lebenslauf zählen:
- Name, Alter und Kontaktdaten des Verfassers
- Bisheriger Bildungsweg
- Arbeitserfahrungen
- Fähigkeiten und Kenntnisse
Auch Interessen und Hobbys können in einem tabellarischen Lebenslauf
vermerkt werden. Sie geben über den Charakter, die Talente und Ambitionen
eines Bewerbers Auskunft.
Beim Verfassen eines Lebenslaufs sollte auf
vollständige und aktuelle Angaben Wert gelegt werden.
Ebenso ist es wichtig, dass alle Informationen der Wahrheit entsprechen. In
einem Bewerbungsgespräch kann es unangenehm werden, wenn Lügen in
Sachen Schulbildung, Fremdsprachenkenntnisse oder auch Reiseerfahrungen
auffallen.
TIPP: Neben Relevanz und Vollständigkeit der Angaben ist
bei einem Schülerlebenslauf ein weiterer Punkt ausschlaggebend: eine gute
Rechtschreibung. Unentdeckte Fehler, verdrehte Buchstaben oder ein anderer
Fauxpas können über Einladung oder Ablehnung des ersehnten
Vorstellungsgesprächs entscheiden.
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Der Lebenslauf eines Schülers sollte kurz und prägnant
sein.
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Wie wird der Schülerlebenslauf in Szene gesetzt?
Damit der tabellarische Lebenslauf als solcher erkennbar ist, braucht er eine
Überschrift. Hierbei kann zwischen zwei Varianten gewählt werden. Bei
der einen steht über dem Schülerlebenslauf der vollständige Name
desjenigen, zu dem er gehört. Bei der anderen wird lediglich das Wort
„Lebenslauf“ gewählt.
Unterhalb der Überschrift sind Name und Kontaktdaten des Bewerbers unter
der Zwischenüberschrift „Persönliche Daten“ zu sehen. Der
Übersicht halber werden Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse
untereinandergeschrieben. Neben diesen Pflichtangaben können
zusätzlich Geburtsdatum und Geburtsort in der Sparte
„Persönliches“ auftauchen.
Übrigens: Ein Bewerbungsfoto muss nicht zwingend in einem
Schülerlebenslauf sein. Wer es jedoch einfügen möchte, sollte es
in der oberen linken oder rechten Ecke neben der Überschrift platzieren.
Beim Punkt „schulische Ausbildung“ sollten im Lebenslauf folgende
Informationen vermerkt sein:
- Welcher Abschluss wurde erreicht oder wird angestrebt?
-
Welche Bildungseinrichtungen wurden besucht? (Name und Standort der Schule)
- Wann wurden welche Schulen besucht?
Ebenso sind Auskünfte über die
derzeitige Klassenstufe,
Wahlfächer und den Notendurchschnitt in einem
Schülerlebenslauf relevant.
Die nächste Überschrift lautet „Praktische Erfahrungen“.
Darunter werden bisherige Arbeitskenntnisse und Fähigkeiten vermerkt.
Stichpunktartig wird festgehalten, wo und wann der Schüler bereits
Praktika, Ferien- oder Nebenjobs absolviert hat. Um dem Leser einen genauen
Eindruck der jeweiligen Tätigkeitsfelder zu geben, kann jede Station
separat mit folgenden Stichpunkten ausgearbeitet werden:
- Art der praktischen Erfahrung
- Zeitraum
- Unternehmensname und Ortsangabe
- Aufgabenbereiche
Auch erreichte Erfolge – beispielsweise eine Beförderung –
können für den potenziellen Arbeitgeber interessant sein.
Die beiden letzten Bereiche „Kenntnisse“ und „Hobbys“
können separat dargestellt oder zusammengefasst werden.
Aber Achtung: In einen Schülerlebenslauf gehört
allerdings nicht jede Fähigkeit – kein Arbeitgeber möchte
wissen, ob ein Schüler seine Faust in den Mund stecken oder das Alphabet
rülpsen kann.
Stattdessen werden solche Fertigkeiten angegeben, die den Bewerber für den
zukünftigen Aufgabenbereich qualifizieren. Dazu zählen beispielsweise
Sprach- und Computerkenntnisse. Sinnvoll ist es zudem, die eigenen
Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Sind als Beispiel die
Spanischkenntnisse nur „gut“ statt „muy bien“, darf das
im Lebenslauf vermerkt werden.
Zum Schluss werden linksseitig zwei oder drei Zeilen unter der letzten Station
Ort und Datum vermerkt. Darüber oder daneben unterschreibt der Bewerber
händisch mit seinem vollständigen Namen.