Kritikfähigkeit

Kritikfähigkeit bedeutet, sachlich formulierte und gerechtfertigte Kritik anzunehmen.

Es heißt nicht umsonst, dass man aus Fehlern lernt. Man verbessert durch sie die eigenen Fähigkeiten und die Selbstreflexion. Allerdings ist es für viele schwer Kritik anzunehmen und mit ihr umzugehen.

Häufig scheitert es am Einschätzen der Kritik. Ist sie räsoniert und gerechtfertigt? Oder doch eher grundlos und beleidigend?

Konstruktive Kritik annehmen

Konstruktive Kritik dient nicht nur der Problemanalyse, sondern ist gleichzeitig ein Vorschlag zur Verbesserung. Es wird in diesem Fall sofort ein Lösungsansatz präsentiert, durch den es dem Kritisierten leichter fällt, die Kritik anzunehmen und sich aktiv an der Verbesserung zu beteiligen.

Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen. Manche Menschen fühlen sich selbst durch diese Art der Kritik persönlich angegriffen und reagieren gereizt oder verletzt. Aber selbst diesen Mangel an Kritikfähigkeit kann man wegtrainieren.

Kritikfähigkeit trainieren

Zuerst solltest Du Dich mit der erhaltenen Kritik auseinandersetzen und beurteilen, ob sie gerechtfertigt ist oder nicht. Sei ehrlich. Greifen die Argumente, kannst Du die Kritik annehmen und versuchen sie umzusetzen.
Bist Du nach Deiner Beurteilung immer noch im Recht, versuche sachlich und nachvollziehbar zu erläutern, warum Du diese Meinung oder Vorgehensweise etc. vertrittst. Vielleicht lässt sich ja eine Kompromisslösung finden.

Ungerechtfertigte Kritik abweisen

Es passiert öfter, dass eine Kritik an jemandem nicht wirklich gerechtfertigt ist. Das zu erkennen und Dich ausreichend zu verteidigen, ist wichtig, wenn Du nicht für alle weiteren Probleme zum „Buhmann“ werden willst. Allerdings brauchst Du dafür ein gesundes Selbstbewusstsein. Bleibe sachlich und versuche die Situation rational und ohne viele Emotionen klarzustellen.

Es wäre ein Fehler, dem Kritiker sein Unrecht in gleicher Münze zurückzahlen zu wollen. Begründe Deine Gegenargumente stattdessen nachvollziehbar und erläutere sachlich Deinen Standpunkt. Ist Dein Gegenüber nicht sonderlich Kritikfähig kann es, wenn Du Dich nicht sehr überlegt ausdrückst, schnell zu einem Konflikt kommen.

Der Ton macht die Musik

Natürlich kommt es bei der Kritik auch immer auf die Formulierung und den Ton an. Verfällt ein Vorgesetzter plötzlich in kritische Auseinandersetzungen mit seinen Mitarbeitern, ohne jegliche Vorwarnung oder Erklärung, verliert er schnell den Respekt seiner Mitarbeiter.

Deshalb ist es auch so wichtig, wie die Kritik am Einzelnen ausgeübt wird. Plötzliche Beschuldigungen und ein ausfallender Ton sind unangebracht.

Schlechte Kritikfähigkeit:
– nicht ausreden lassen
– nicht zuhören
– laut werden
– abfällige Gesten machen
– nicht auf das Gesagte eingehen
– Gegenkritik äußern

Gute Kritikfähigkeit:
– aufmerksam zuhören
– das Gesagte nicht persönlich nehmen
– sich mit dem Gesagten auseinandersetzen
– Selbstwahrnehmung mit Fremdwahrnehmung abgleichen
– Kritik als Hilfe ansehen, an dem Feedback wachsen wollen
– Selbstwahrnehmung mit Fremdwahrnehmung abgleichen
– Kritik als Hilfe ansehen, an dem Feedback wachsen wollen